
Alto Rio Guama Reserve. Amazon rainforest burning at Cajueira, Brazil.
Für weit über 90 Prozent der Waldbrände ist der Mensch, sei es durch Brandstiftung oder Unachtsamkeit verantwortlich. Weltweit haben nur etwa vier Prozent aller Waldbrände natürliche Ursachen wie beispielsweise Blitzeinschlag. Immer dann, wenn Waldbrände zu heftig, am falschen Ort, zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt oder zu häufig auftreten, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass das Ökosystem durch menschliche Eingriffe aus den Fugen geraten ist. Die ersten schweren Waldbrände in Brandenburg sind leider nicht der Anfang und nicht das Ende…
In Mitteleuropa gehört Deutschland zu den am meisten gefährdeten Regionen. Die Monate März bis Oktober gelten auch als Waldbrandsaison. Heiße Temperaturen und fehlender Regen sorgen für erhöhte Gefahr in den Waldbrandrisikogebieten. In Nadelwäldern brennt es meist öfter als in Wäldern mit Laubbäumen. Gebiete mit hohem Waldbrandrisiko sind: Brandenburg, südliches Mecklenburg-Vorpommern, Nordsachsen, Sachsen-Anhalt, das nördliche Niedersachsen, Schleswig-Holstein, die Oberpfalz, der Nürnberger Reichswald und die Oberrheinebene.
Es gibt 5 Gefahrenstufen bei Waldbränden:
Stufe 1: sehr geringe Gefahr
Bei Waldbrandgefahrenstufe 1 ist die Gefahr sehr gering. Wenn du dich im Wald aufhältst, solltest du aber die allgemeinen Verhaltensregeln beachten. Wie man einen Waldbrand vermeiden kann, erklären wir dir später.
Stufe 2: geringe Gefahr
Bei Waldbrandgefahrenstufe 2 dürfen Waldbesucher den Wald ohne Einschränkungen betreten. Du solltest aber darauf achten, dein Auto in Waldnähe nicht auf trockenem Boden zu parken. Denn: Die heißen Katalysatoren können trockenes Gras, Moos oder Unterholz leicht entzünden. Reisig sollte nicht mehr verbrannt werden. Auch auf Schweißarbeiten solltest du verzichten.
Stufe 3: mittlere Gefahr
Bei Waldbrandgefahrenstufe 3 darfst du dich weiterhin im Wald aufhalten. Öffentliche Feuerstellen und Grillplätze solltest du nicht mehr benutzen. Waldarbeiten wie Schweißen oder das Verbrennen von Reisig sind verboten.
Stufe 4: hohe Gefahr
Ab Waldbrandgefahrenstufe 4 kann die Forstbehörde Waldgebiete sperren lassen. Waldbesucher dürfen öffentliche Wege nicht verlassen. Parkplätze und touristische Einrichtungen im Wald können möglicherweise gesperrt werden.
Stufe 5: sehr hohe Gefahr
Bei Waldbrandgefahrenstufe 5 können die Forstbehörde oder Waldbesitzer gefährdete Gebiete vollständig sperren. In diesen Fällen darfst du den Wald nicht mehr betreten. Für die Polizei, die Feuerwehr, den Rettungsdienst und den Katastrophenschutz gelten Ausnahmen.
Richtiges Verhalten:
Rauche nicht im Wald und werfe dort keine Zigaretten weg.
Lass keine Glasflaschen oder anderen Müll im Wald liegen. Reflektierende Gegenstände können durch die Bündelung von Sonnenlicht schnell ein Feuer entfachen.
Im Sommer solltest du weder mit dem Auto, noch mit dem Motorrad oder landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen auf Waldwegen fahren. Durch die heißen Katalysatoren kann sich trockenes Unterholz leicht entzünden.
Entfache beim Zelten kein Lagerfeuer am Waldrand. Funken könnten aus der Glut springen und einen Brand auslösen.
Melde Schwelfeuer oder einen Brand sofort der Feuerwehr unter der Telefonnummer 112 oder rufe die lokale Forstdienststelle an. Eine Liste aller Forstdienststellen in Deutschland stellt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft online zur Verfügung.