Am Samstag, den 22. August 2015, protestierten Aktivisten der Waldgruppe von Greenpeace Freiburg gegen den Verkauf von unzertifizierten Gartenmöbeln bei Möbel BRAUN. Hintergrund ist das schlechte Abschneiden von Möbel BRAUN im diesjährigen Gartenmöbel-Vergleich. Darin hatte BRAUN durch den Verkauf von unzertifizerten Gartenmöbeln aus Teakholz, welche teilweise mit „Burma-Teak“ beworben wurden, besonders schlecht abgeschnitten im Vergleich zu anderen Möbelhäusern Freiburgs. Teakholz aus Myanmar (ehemals Burma) ist als besonders problematisch einzustufen, da ein Großteil der dortigen Teak-Vorkommen aus Urwäldern stammt und illegaler Einschlag ein massives Problem darstellt. Nähere Infos dazu können Sie in unserem Teak Factsheet 2015 nachlesen.

Greenpeace empfiehlt bei Möbeln aus Massivholz grundsätzlich eine Zertifizierung nach dem FSC-Standard. Denn nur dann ist sicher, dass das Holz aus verantwortungsvoller und nachhaltiger Waldwirtschaft stammt. Dadurch werden nicht nur die Urwälder mit Ihrer unschätzbaren Artenvielfalt geschützt, sondern gleichzeitig ein enorm wichtiger Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Der FSC (Forest Stewardship Council) wurde 1993 in Folge des Umweltgipfels von Rio ins Leben gerufen und ist eine nichtstaatliche, gemeinnützige Organisation, die sich für eine umweltgerechte, sozialverträgliche und ökonomisch tragfähige Nutzung der Wälder unserer Erde einsetzt. Neben Umweltorganisationen, Gewerkschaften und Interessensvertreter indigener Völker wird der FSC auch von zahlreichen Unternehmen aus der Forst- und Holzwirtschaft unterstützt.

Vor den Toren des Einrichtungshauses Möbelhauses konnten bei strahlendem Sonnenschein Passanten näher aufgeklärt werden und vorbeifahrende Autofahrer einen Blick auf unsere Plakate werfen.  Manch ein Fußgänger wusste bereits Bescheid, da schon am Morgen ein sorgfältiger recherchierter Artikel in der „Badischen Zeitung“ über die Aktion zu lesen war und wir die Öffentlichkeit mit einer Presseerklärung vorab informiert hatten. In einer Unterschriftenliste konnten Passanten Möbel BRAUN dazu auffordern nur noch FSC-zertifiziertes Tropenholz zu verkaufen und nicht zertifizierte Produkte aus dem Sortiment zu entfernen. Erfreulicherweise besuchte uns auch noch ein Journalist des SWR. Das aufgezeichnete und später ausgestrahlte Interview kann hier nachgehört werden.

Gegenüber der Badischen Zeitung wies BRAUN die Vermutung, dass illegales Teakholz aus Urwaldzerstörung verkauft werden könnte, zurück und behauptete, dass alles außereuropäische Holz im Angebot aus legalen Quellen stamme und darüber hinaus zertifiziert sei. Um welches Zertifikat es sich dabei handelt wurde indes nicht offen gelegt. Es gibt zwar auch andere Holz-Gütezeichen als das FSC-Siegel, jedoch können diese nicht garantieren, dass keine Urwaldzerstörung stattfindet. Für alle Umweltorganisationen sind Tropenhölzer deshalb nur akzeptabel, wenn diese das FSC-Zertifikat tragen. In unseren sehr gründlichen Recherchen im Vorfeld stellten wir fest, dass die meisten Gartenmöbel bei BRAUN nicht FSC-zertifiziert sind. Für die Produkte aus „Burma-Teak“ hatte BRAUN Greenpeace gegenüber im letzten Jahr noch Dokumente vorgelegt, nach denen dieses FSC-zertifiziert sei und aus China stamme. Brisanterweise gibt es in China keine natürlichen Teak-Vorkommen und es ist bekannt, dass Teile des illegal in Myanmar gefällten Teaks nach China gelangen und dort verarbeitet werden. Allgemein gibt es für FSC-zertifizierte Produkte eine Kennzeichnungspflicht. Bei einer damaligen Überprüfung konnte jedoch weder auf den Möbelstücken noch Verkaufskartonagen das FSC-Logo mit Code gefunden werden. Wenn also das „Burma-Teak“ von BRAUN nach dem FSC-Standard zertifiziert gewesen sein soll, dann wurde entweder die Kennzeichnungspflicht verletzt oder die Darstellungen von BRAUN entsprechen nicht der Wahrheit. Wir werden deshalb in weiteren Schreiben und Aktivitäten Möbel BRAUN zur Offenlegung entsprechende Nachweise auffordern.

 

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