Angesichts der erfreulichen Ergebnisse der letzten Gartenmöbelvergleiche auf der einen Seite und der sich gleichzeitig dramatisch zuspitzenden Situation der letzten Urwälder auf der anderen entwickelte sich in uns das Bedürfnis, mit einem neuen Projekt zum Schutz der Wälder beizutragen.
Basierend auf dem Wunsch nach einem nachhaltigen Wert unserer Anstrengungen waren wir uns bald einig, dieses Mal die Freiburger Schulen und somit die kommende Generation mit in unser Vorhaben einzubeziehen. So entstand nach und nach das Konzept des für Sommer 2011 geplanten Schulprojektes.
Die Idee ist es, zusammen mit den Schulen konkrete Projekte in den letzten Urwaldgebiete der Erde finanziell zu unterstützen. Dies kann auf vielfältige Art und Weise geschehen: durch Theaterstücke, Spendenläufe, Flohmärkte, Kuchenverkauf etc. Hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wir möchten dabei die SchülerInnen mithilfe unseres Erfahrungsschatzes und Wissens motivieren und unterstützen. Ihnen gehört die Zukunft und wir halten es für eine unserer wichtigsten Aufgaben, ihnen früh genug Handlungsmöglichkeiten mit an die Hand zu geben, mit denen sie sich eigenverantwortlich für eine lebenswerte Zukunft engagieren können.
Aufgrund der gegenwärtigen Entwicklungen in Südostasien und anderen Regenwaldgebieten (siehe Palmöl, Agrosprit, Rinderzucht) ist es uns ein Herzensanliegen, den Fokus auf genau die Regionen zu legen, in denen noch intakter, unberührter Regenwald existiert. Durch präventive Eingriffe und Umweltbildung soll es hier gar nicht erst zur Zerstörung kommen. Aus einigen interessanten Projekten haben wir inzwischen drei ausgewählt, für die es sich unserer Ansicht nach besonders lohnt, Energie einzusetzen:
Da wäre zum einen das Projekt Selva Viva in Ecuador: bereits 1700 Hektar intakter Amazonas- Regenwald – eines der artenreichsten Gebiete der Erde- wurden von den engagierten Projektleitern unter Schutz gestellt. Weitere Flächen stehen hier in Aussicht. Gleichzeitig wird Unterstützung im Bereich Umweltbildung benötigt, um den indigenen Quichuas und Colonos ein Bewusstsein für die Reichtümer des Waldes und dessen Schutzbedürftigkeit nahe zu bringen: Urwaldschutz funktioniert nur mit, nicht gegen die Menschen, die im und vom Wald leben. Ebenfalls zum Projekt gehören eine Tierauffangstation und ein Waldschulhaus, in dem die Kinder der Umgebung unterrichtet werden. Mehr Infos unter: http://www.selvaviva.ec/
Des Weiteren haben wir dank des Freiburger Regenwald- Institut e.V. und des Eine- Welt- Forums ein interessantes Projekt in Bolivien in Aussicht: Neun Dorfschulen im bolivianischen Yunga- Bergregenwald sollen dabei unterstützt werden, ihre eigenen Schul- Waldgärten im Sinne eines nachhaltigen Agroforstsystems anzulegen. Durch die Integration des Schulgartenprojektes in die Schulcurricula wird der Grundstein für die langfristige Bewirtschaftung der Gärten und für eine nachhaltige Landwirtschaft durch die künftige Generation gelegt. Neben der Vermittlung nachhaltiger landwirtschaftlicher und gartenbaulicher Praxis legt das Projekt auch einen Schwerpunkt auf die Umweltbildung. Gleichzeitig ist eine Kooperation zwischen Freiburger und bolivianischen Schulen geplant: in einigen Freiburger Schulen sollen im Rahmen des Projektes Permakulturgärten entstehen und zeitgleich ein reger Austausch mit den bolivianischen SchülerInnen gefördert werden. Mehr Infos zum Projekt gibt es ab geplantem Start des Projektes im September auf unserer Homepage und der Seite des Freiburger Regenwald- Instituts: http://www.regenwald-institut.de.
Zu guter Letzt haben wir uns als drittes für das Projekt Regenzeit entschieden: Hierbei handelt es sich um eine Initiative mit einer ganzen Reihe verschiedener Projekte in Südamerika. Dazu gehört unter anderem eine Wildtierstation in der Nähe des Urwaltstädtchens Rurrembarque in Bolivien. In Gefangenschaft gehaltene Wildtiere sollen rehabilitiert und wieder in ihre natürliche Umgebung eingegliedert werden. Eine positiver Nebeneffekt des Projektes ist die Ausbildung und Unterstützung von Parkrangern für das Regenwaldschutzgebiet Pilon Lajas und den Madidi Nationalpark. Außerdem ist die Station Anlaufpunkt für die umliegende Bevölkerung, örtliche Schulen werden in den Ausbildungsprozess miteinbezogen, Samen wertvoller Tropenhölzer gewonnen und eine Musteranlage für biologischen Ackerbau aufgebaut. Ein weiteres Projekt ist die Schaffung und Unterstützung von alternativen Verdienstmöglichkeiten zu Viehzucht und Landwirtschaft für die Bewohner des Regenwalds. Dies können z.B. eine Schreinerei, eine Frauenkooperative zur Herstellung von Kunsthandwerk oder die Herstellung eines medizinischen Saftes aus einheimischen Lianen sein. Außerdem leistet das Projekt Regenzeit medizinische Hilfe, unterstützt die mediale Aufklärung im Lokalfernsehen und hilft Schulkindern mit Schulmaterial aus. Mehr Information zu „Regenzeit“ auf der Homepage: http://www.urwaldprojekte.de/
Ab diesem Sommer soll das Schulprojekt starten. Zur Beginn möchten wir den SchülerInnen das Thema mittels einer einführenden Präsentation näher bringen. Anschließend kann die Phase des weitgehend eigenverantwortlichen Spendensammelns beginnen. Abrunden möchten wir das Projekt mit einer Abschlussveranstaltung, in dem die Schulen zum Austausch und zur Würdigung ihres Einsatzes zusammenkommen sollen. Ebenso hoffen wir auf den Aufbau langfristiger Strukturen wie z.B. einem regen Austausch der Freiburger Schulen mit den bolivianischen Dorfschulen, neu entstehenden Umwelt- AGs oder weitergeführten jährlichen Spendenläufen etc.
Sollten Sie Tipps oder Kontakte zu Schulen im Umkreis haben, zögern sie nicht, es uns wissen zu lassen- über Unterstützung sind wir dankbar. So denn- auf dass sich auch die nächsten Generationen noch an der atemberaubenden Vielfalt des Ökosystems Regenwald erfreuen können!